Call to Action Psychologie

Maik Kronhart

Web design

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min Lesedauer

10.07.2025

10.07.2025

Warum CTAs mehr sind als „nur ein Button“

Ein CTA ist die nächste, kleinste Ja-Entscheidung. Er macht aus Interesse eine Handlung. Deshalb entscheiden Details – Wortwahl, Farbe, Platzierung, Kontext – darüber, ob jemand klickt oder abbricht.

Siehe auch:

Die Startseite entscheidet

Farben, die verkaufen

5 Conversion-Killer


1) Intention klären: Welches „Ja“ willst du?

Wähle einen Primär-CTA pro Seite (z. B. „Jetzt Termin sichern“) und einen Sekundär-CTA (z. B. „Infos per E-Mail erhalten“). Mappe beides auf die Awareness-Stufe:

  • Cold / neugierig: „Beispiel ansehen“, „Leitfaden laden“, „Demo ansehen“

  • Warm / erwägt: „Preise ansehen“, „Projekt besprechen“, „Kurzberatung buchen“

  • Hot / kaufbereit: „Jetzt Angebot erhalten“, „Kostenloses Erstgespräch sichern“

Praxis: Schreib deine Ziel-Aktion in einem Satz auf. Wenn du sie nicht in 7 Wörtern klar sagen kannst, ist sie nicht klar genug.


2) Button-Copy, die konvertiert

Grundregeln

  • Aktive Verben: „Sichern“, „Ansehen“, „Starten“, „Erhalten“

  • Nutzen statt Aktion: „Angebot erhalten“ > „Absenden“

  • „Ich-Form“ testen: „Ich will mehr Anfragen“ (kann die Klickrate erhöhen)

  • Konkret & risikofrei: „Kostenlos testen“, „Ohne Verpflichtung“

Beispiele (ersetzen schwache Labels)

  • „Absenden“ → „Kostenloses Erstgespräch sichern“

  • „Kontakt“ → „Projekt kurz besprechen“

  • „Mehr erfahren“ → „Case in 2 Minuten lesen“

  • „Download“ → „Leitfaden als PDF erhalten“

Microcopy (Reibung abbauen)

Kleine Sätze neben/unter dem CTA erhöhen Sicherheit:

  • „Antwort innerhalb von 24 h“

  • „Kein Spam. Jederzeit abbestellbar.“

  • „Dauert 30 Sekunden.“

Siehe auch:

Warum 90% der Webseiten keine Kunden bringen


3) Design-Hebel: Sichtbarkeit ohne Schreien

  • Kontrast: CTA muss sich vom Umfeld abheben (Accent Color).

  • Weißraum: Luft drumherum macht den Button wichtig.

  • Größe/Hierarchie: Primär-CTA größer & prominenter als Sekundär-CTA.

  • Form: Leicht abgerundet wirkt moderner und klickbar.

  • Icon (sparsam): Pfeil/Check kann Orientierung geben.

  • Zustände: Hover/Active/Disabled klar unterscheiden → Feedback = Vertrauen.

Siehe auch:

Dark Mode Design


4) Platzierung & Timing: CTA dort, wo Motivation hoch ist

  • Above-the-Fold: Primär-CTA direkt sichtbar (nicht allein, sondern mit Nutzen).

  • Nach Proof-Momenten: Unter Testimonials/Case-Snippets erneut CTA setzen.

  • Am Abschnittsende: Wenn eine Frage beantwortet ist → nächster Schritt anbieten.

  • Sticky-CTA (mobil): Unten fixiert (z. B. „Termin sichern“) – ohne zu überdecken.

  • Formular-Top & -Bottom: Längere Formulare oben und unten mit CTA abschließen.

Merksatz: CTA folgt der Motivation.

Siehe auch:

Die Startseite entscheidet


5) Risiko senken: Erst das Gefühl, dann der Klick

  • Risikoreduktion im Button/nahebei: „kostenlos“, „unverbindlich“, „ohne Kreditkarte“

  • Zeithinweis: „in 15 Minuten“, „in 3 Schritten“

  • Transparenz: „Wir melden uns innerhalb von 24 h“

Beispiel-Block:
CTA: „Kostenloses Erstgespräch sichern“
Microcopy: „15 Min. Video-Call. Kein Verkaufsgedrücke.“


6) Nudges (ethisch): Sanft anschieben, nicht drängen

  • Social Proof nah am CTA: „Bereits 120+ Projekte umgesetzt“

  • Fortschritt/Commitment: „Schritt 1/3“ über dem Formular

  • Verknappung (nur, wenn wahr): „Nur 3 Plätze diese Woche“

Nudges wirken direkt am CTA am stärksten – nicht irgendwo im Footer.


7) Test-Plan: Was du zuerst A/B-testest

  1. Text: „Jetzt Termin sichern“ vs. „Kostenloses Erstgespräch“

  2. Kontrast: Accent-Farbe vs. neutraler Ton (immer ausreichend Kontrast)

  3. Platzierung: Hero-CTA vs. erst nach Proof-Abschnitt

  4. Form: Abgerundet vs. rechteckig

  5. Microcopy: mit vs. ohne Risikohinweis

  6. Ich-Form: „Ich will mehr Anfragen“ vs. „Mehr Anfragen erhalten“

KPIs: CTA-Klickrate, Formular-Completion, Scroll-Tiefe bis CTA, Zeit bis Klick.


8) Typische Fehler, die Klicks kosten

  • Ghost Buttons (Transparenz auf dunklem Background) → unsichtbar.

  • Zu viele CTAs im Sichtbereich → Entscheidungslähmung.

  • Vage Labels („Senden“, „Weiter“) → keine Erwartungsklarheit.

  • Animationsoverkill → verzögert Interaktion (siehe Page Speed).

  • Disabled-CTA ohne Grund → Frust (besser: Fehler inline erklären).

Siehe auch:

5 Conversion-Killer


Mikro-Checkliste: Dein CTA vor dem Go-Live

  • Ein Primär-CTA pro Seite

  • Aktives Verb + klarer Nutzen

  • Starker Kontrast & Weißraum

  • Microcopy reduziert Risiko/Zeit

  • Platzierung: Above-the-Fold und nach Proof

  • Mobile Sticky-CTA geprüft

  • Zustände (Hover/Active/Disabled) gestaltet

  • Tracking: Klick-Event gemessen


Mini-Vorlagen (zum Copy-Einfügen)

  • Jetzt Erstgespräch sichern – kostenlos & unverbindlich“

  • Projekt kurz besprechen – 15 Min. Call“

  • Case ansehen – 2 Min. Lesezeit“

  • Leitfaden als PDF erhalten – kein Spam“

  • Preisrahmen prüfen – transparent & fair“


FAQ

„Welche Farbe konvertiert am besten?“
Keine pauschale Farbe – Kontrast zur Umgebung gewinnt. Brand-Farbe + klare Accent-Farbe.

„Ist ‚Mehr erfahren‘ immer schlecht?“
Nein, aber konkret ist besser: „Case ansehen“, „Funktionsübersicht“, „Preisrahmen“.

„Ein oder zwei CTAs?“
Ein Primär-CTA. Optional ein Sekundär-CTA für Users, die noch nicht so weit sind.


Fazit

Klickstarke CTAs sind kein Zufall. Wenn Intention, Sprache, Kontrast, Platzierung und Sicherheit zusammenpassen, steigen Klickrate und Anfragen – ohne mehr Traffic einkaufen zu müssen.


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